Nachdem das Layout inklusive Wegenetz und Routen fertig gestellt ist, sind im Folgenden Standardversorgungsketten anzulegen. Diese dienen dazu, den Materialfluss zu standardisieren und erleichtern die spätere Feinplanung der einzelnen Materialien.
Eine Standardversorgungskette (kurz: SVK) definiert so ein standardisiertes logistisches Anlieferungskonzept von einem Dock bis zur Produktions-/ Montagelinie. In ihr wird die Anzahl der Stufen und die verrichteten, logistischen Prozesse auf der jeweiligen Stufe definiert. Damit werden die transportbezogenen Prozesse, wie Be- und Entladeprozesse erfasst und einer Stufe zugeordnet. Die Kategorie des Transportmittels - Routenzug, Stapler oder FTS - wird außerdem ausgewählt und festgelegt, ob ein Leerguttransport stattfinden soll (nähere Informationen zu SVKs und deren Erstellung finden Sie hier). |
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Durch die im vorangegangenen Schritt bereits vorgenommene Analyse des Warenflusses, ist bekannt, dass die Versorgung der Montagelinie sechs unterschiedliche Warenflüsse verursacht und dabei vier Stufen durchlaufen werden (Wareneingang -> Lager- / Bearbeitungsfläche -> Supermarkt -> Montagelinie).
Bezogen auf die Prozesse ist eine so feingranulare Unterscheidung der einzelnen Flächen jedoch nicht notwendig, da davon ausgegangen werden kann, dass innerhalb der jeweiligen Flächen des Blocklagers, des Bearbeitungszentrums und der Supermärkte die gleichen Prozesse stattfinden. Somit ist es möglich, die sechs Varianten des Warenflusses mit Hilfe von drei Standardversorgungsketten abzubilden. Demnach unterscheiden sich die SVKs in Bezug auf die Materialfläche der dritten Stufe des Versorgungsprozesses im Sinne des Line-Back Prinzips (Materialfläche 3):
SVK | Materialfläche 4 | Materialfläche 3 | Materialfläche 2 | Materialfläche 1 | ||
WE | BL | RL | BAZ | SM | ML | |
1 | X | X | X | X | ||
2 | X | X | X | X | ||
3 | X | X | X | X |
Somit ist es notwendig, drei Standardversorgungsketten mit jeweils vier Stufen anzulegen. Hierfür wählen Sie im Menübereich der Materialflussplanung den Button "Standardprozesskette editieren" und klicken auf "Neu".
Legen Sie nun für die drei unterschiedlichen Anlieferkonzepte jeweils eine Standardversorgungskette an und benennen Sie sie entsprechend.
(1) Durch einen Klick auf die Schaltfläche "Neu" legen Sie eine neue Standardversorgungskette an. (2) Wählen Sie in jeder Stufe das passende Layoutlevel aus der Layoutstruktur, sodass die sechs Varianten abgedeckt werden können (z.B. "Blocklager" oder "Regallager").
(3) Da zwischen dem Wareneingang und der ersten Stufe in Ihrer Planungsfabrik jeweils ein Direktverkehr stattfindet, wählen Sie die entsprechende Option und weisen ein Direkttransportmittel (nicht FTS) einem Logistikmitarbeiter zu. Zusätzlich werden diejenigen Materialien, die über das Blocklager gehen, von einer Ladeeinheiten (LE) zu einem Ladungsträger (LT) umkommissioniert, bevor sie weiter zum Supermarkt transportiert werden (4).
(5) Wählen Sie anschließend passende Prozessbausteine zu jedem einzelnen Prozessschritt in jeder SVK aus.
Speichern Sie nach dem Anlegen einer SVK ihren Fortschritt ab.
Tipp: Legen Sie zunächst eine SVK komplett an. Duplizieren Sie diese und passen danach lediglich die neue SVK auf den jeweiligen Stufen an. So können Sie bereits ausgewählte Prozessketten wiederverwenden, so lange sich die logistischen Prozesse auf den jeweiligen Stufen nicht unterscheiden.
Optional: Anlegen von Standardentsorgungsketten
Analog zur Erstellung von Standardversorgungsketten ist es möglich, Standardentsorgungsketten zu definieren. Die Stufe, an der das Leergut anfällt wird somit zur Quelle für den Entsorgungsprozess von Leergut.
In der Beispielfabrik fällt Leergut auf der Stufe des Umpackprozesses, wo eine Ladeeinheit (LE) in einen Ladungsträger (LT) vereinzelt wird und am Verbauort an.
Klicken Sie zum Erstellen einer Standardentsorgungskette im linken unteren Bereich neben der Überschrift Standardentsorgungskette auf "Neu" (1). Daraufhin wechselt die Ansicht und Sie können die Stufen der Standardentsorgungskette definieren.
Die anfallenden leeren Behälter sollen auf der Materialfläche "Leergut" gelagert werden. Legen Sie deswegen eine Standardentsorgungskette an und wählen bei der zweiten Stufe aus der Layoutstruktur "Warenausgang" aus, da die Materialfläche "Leergut" diesem Layout-Level zugeordnet ist (2). Wählen Sie Route als Transportart zwischen den beiden Stufen aus (3) und ergänzen daraufhin passende Stufenprozesse (4).
Da bisher noch keine Route besteht, die die Blocklagerflächen und die Montagelinie mit der Leergutfläche verbindet, speichern Sie Ihre Änderungen und legen im Submodul "Routen anlegen" eine entsprechende Route an.
Damit die leeren Behälter auch der Standardentsorgungskette zugeordnet werden ist es notwendig, dass Sie innerhalb der Standardversorgungskette "Blocklager" die eben erstellte Standardentsorgungskette an der Stufe 3 (1) und der Stufe 1 auswählen (2).
An der Stufe 3 werden so die leeren Behälter, die durch den Umpackprozess anfallen durch die Standardentsorgungskette abtransportiert. Bei allen anderen Standardversorgungsketten ist es außerdem notwendig die eben erstellte Standardentsorgungskette an der Stufe 1 (Verbauort) auszuwählen.
Zurück zu Aufgabe 3. Weiter zu Aufgabe 5. Zuweisung von Standardversorgungsketten
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